Schöne Ansichten: Wedding (2)

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Völklinger Hütte


Was wie ein ganz normales Wohnhaus in der Schönwalder Straße wirkt, hat in Wahrheit das Zeug zu einer bevorzugten Wohnlage: Die Bewohner werden nämlich durch den Blick auf die unmittelbar angrenzende Promenade entlang der Panke verwöhnt, mit deren Gestaltung 1951 begonnen und die seitdem kontinuierlich fortgesetzt wurde.

Die Panke entspringt im Norden südlich von Bernau, erreicht das Berliner Stadtgebiet bei Buchholz, durchfließt dann Pankow und den Wedding, um schließlich, nach insgesamt 26 Kilometern, unweit des nach einer ehemaligen Bezirksbürgermeisterin benannten Erika-Heß-Eisstadions in den Nordhafen (und über den weiteren Kanalverlauf in die Spree) zu münden.

Der Spazierweg (im Wedding scheut man sich unwillkürlich, von "Flanieren" zu sprechen: Ein solches Wort paßt einfach nicht in den Bezirk) führt durch die Gärten und Rückfronten des Weddings, beginnend in der Nähe des Bahnhofs Wollankstraße, entlang der Stockholmer und Travemünder, dann hinter dem Amtsgericht (erbaut von 1901-06 nach dem Vorbild der Meißener Albrechtsburg) bis hinab zur Chausseestraße.

Meist sind es nur wenige Meter zwischen der sanften Ruhe des Grünzugs und dem Getöse des Verkehrs, vor dem man hier Zuflucht findet. Doch gerade durch die Nähe zum schmutzigen Alltagsgesicht des Weddings erweist sich die Panke-Promenade als Oase in der Verkehrswüste.

Auch wenn man angesichts der Uferbefestigungen nicht gerade von einem naturbelassenen Gewässer sprechen kann (und sich in Erinnerung an die ostdeutsche Flutkatastrophe von 2002 ein wenig Beklemmung einstellt): Man sieht noch an der Art der Befestigung und an den Brücken, die die Panke queren, daß hier in einer seltenen Anwandlung gestalterischen Anspruchs nicht reflexhaft zur erstbesten Lösung - die natürlich Sichtbeton geheißen hätte - gegriffen wurde. Vielmehr zeigen die Bauwerke den Willen, den harmonisch geschwungenen Biegungen des Flüßchens zu folgen und sich ihnen anzuschmiegen. Wahrlich ein seltener Anblick in Berlin, jedenfalls dann, wenn nicht - wie etwa im Tiergarten - mit dem Applaus von Touristenscharen gerechnet werden kann.

Wie schonend und behutsam städtischer Wasserbau vorgehen kann, sieht man auch hier: Außerhalb des Brückenbereichs und in einem geraden Abschnitt des Flußverlaufs, wo keine Gefahr strömungsbedingter Bodenerosion besteht, treten die Uferbefestigungen zugunsten flacher Abschlußsteine zurück, wodurch die grüne Uferböschung fast wie "naturbelassen" wirkt (auch wenn sie es selbstverständlich nicht ist).

Zum Abschluß eine der Brücken, die im Wedding die Panke überqueren:

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